Nice to have is hard to get ....
Business Aftwork 2.0 trifft das Netzwerk ERZgesund
Arbeit, Entspannung und Vergnügen konnte man an diesem wunderschönen Sommertag im Golfpark Westerzgebirge zu gleich erleben. Am 28. Juni 2019 lud das Netzwerk ERZgesund gemeinsam mit Business Afterwork 2.0 zur nunmehr 9. Veranstaltung des Projektes ein.
Das Gelände des Golfparks Westerzgebirge wurde 2009 eröffnet, auf einem Hochplateau gelegen bietet er seinen Besuchern nicht nur einen anspruchsvollen 9-Loch-Platz und 3 Übungsbahnen, sondern auch einen grandiosen und unbezahlbaren Blick über das Westerzgebirge.
Fernab von Stress, Hektik, überfüllten Schreibtischen und Hauptverkehrsstraßen, trafen die ersten rund 30 Gäste auf hellblauen Himmel, strahlendem Sonnenschein und ein Veranstaltungsprogramm vom Impulsvortrag über Einblicke von regionalen Unternehmen bis hin zu Anregungen und Handlungsempfehlungen zum Thema Stress und anderen psychischen Belastungen im Arbeitsalltag.
Unterstützung bekam das ERZgesund-Team diesmal nicht nur von den
Organisatoren von Business Afterwork 2.0 - eine
Netzwerk-Veranstaltungsreihe der Industrie- und Gewerbevereinigung Aue
e. V. von und für junge Unternehmer, Unternehmensnachfolger und
Führungskräfte, sondern auch vom Verein Kopfvitamin e. V. aus
Schwarzenberg.
Nicole Strebe - die Projektleiterin des Netzwerks ERZgesund begrüßte die
Gäste und übergab die Ausgestaltung des Nachmittags an Dr. Frederik
Haarig. Herr Haarig führte mittels eines Impulsvortrages in das Thema
Stress und Stressprävention in das Tagesthema ein.
Danach lieferte Hannah Schade, Psychologin und Stresstrainerin, allen
Anwesenden wichtige Hinweise im Umgang mit Stress bis hin zu kleinen
Achtsamkeitsübungen für den Alltag.
30 weitere Gäste fanden den Weg zum zweiten Teil der Veranstaltung, in
dem vier Unternehmen aus der Region ihre Ansichten, Erfahrungen und
Ideen zum Thema „Gesunder Arbeitsplatz“ mittels der sogenannten Pecha
Kucha Methode mit den Anwesenden teilten.
Den Anfang machte Katharina Kurzweg. Sie ist Mitarbeiterin im Helios
Klinikum und ist dort für das Marketing des Unternehmens verantwortlich.
Ihr meist sehr gefüllter Alltag gehört nicht nur zum großen Teil dem
Unternehmen, sondern auch privat muss sie als alleinerziehende Mutter
vielen Herausforderungen und ganz speziellen Stresssituationen
standhalten. „Meiner Ansicht nach, und dass ist auch das, was bei mir am
besten funktioniert ist, dass man sich bewusst Stressfenster setzt. Das
heißt für mich, dass es ganz offensichtlich Zeiten gibt, in denen die
Aufgaben der Arbeit als erste kommen. Danach ist wieder ein Pensum an
freier Zeit mit der Familie das wichtigste. Ich kommuniziere das offen
mit meinen Kindern.“ Für Katharina ist Empathie gegenüber Mitarbeitern,
das „Einander-Verstehen“ gegenseitiger Respekt, Achtung, Kommunikation
auf Augenhöhe besonders wichtig.
Jens Karluß, der an diesem Tag nicht nur in Vertretung des Golfparks
Westerzgebirge zum Schnuppergolfen auftrat, gab uns als Mitarbeiter -
und das hauptsächlich im Außendienst - einen kleinen Einblick in seinen
„nicht sehr gesunden“ Arbeitsalltag. „Ich bin viel bei unseren Kunden zu
Gast und organisiere viele Events z.B. mit dem Netzwerk Sachsen. Ich
komme kaum dazu, gesunde Dinge zu essen. Meine Arbeit findet nicht nur
im Sitzen statt, auch körperlich ist oft viel zu tun. Die Ausgestaltung
von Events beläuft sich nicht nur auf die Organisation. Ich finde, es
ist wichtig, einen Arbeitgeber zu haben, der sich in viele Situationen
hineindenken kann, für bestimmte Arbeitsweisen Respekt und Vertrauen
aufzubringen. Ein gutes Miteinander im Team, gegenseitige Akzeptanz und
Wertschätzung sind eine sehr gute Basis. In meiner Freizeit verbringe
ich viel Zeit mit meiner Frau, beim Sport, in der Sauna oder eben beim
Golf spielen. Hier finde ich ruhige Gedanken, bin komplett in der Natur
und kann auftanken.“
Ronald Behrends kam vor 2 Jahren von Berlin ins Erzgebirge und führt
seither als Mitglied der Geschäftsführung MBR – Medical Beauty Research,
in Bad Schlema. „Wir beschäftigen uns viel mit dem Betrieblichen
Gesundheitsmanagement im Unternehmen. Manchmal hat mein einfach keine
Lust auf Arbeit zu gehen. Wir wollen unseren Mitarbeitern Bedingungen
schaffen, dass sie Ihre Arbeit gerne tun und gern zu uns kommen. Wir
möchten, dass sich unsere Leute mit dem Unternehmen identifizieren und
wollen ihnen Maßnahmen anbieten, die das Wohlbefinden steigern - für
sie, ihre Familie, ihren Arbeitsplatz und ihre Freizeit.“
So bietet das Unternehmen den Mitarbeitern die richtige Einrichtung der
Büro- und Produktionsarbeitsplätze und die entsprechende qualitativ
hochwertige Bekleidung. Während der Arbeitszeit können Mitarbeiter
Wasser und Kaffee kostenfrei erhalten. Auch die Kantine und die
Aufenthaltsräume sollten ein schönes Ambiente bieten, um Pausen bewusst
einzulegen Auch gemeinsame Aktivitäten mit allen Schichten der
Mitarbeiter, z. B. Kicker spielen, Jubiläen, Geburtstage oder
Weihnachtsfeiern sind wichtig für einen guten Zusammenhalt. Natürlich
sind auch Freizeitaktivitäten wie Firmenläufe, Bowling, aber auch
monetäre Anreize, Zuschüsse zu Entgelten für den Kindergarten oder
Tankgutscheine eine gute Möglichkeit, um Mitarbeiter an das Unternehmen
zu binden. „Ich finde meine Auszeit zur Arbeit bei meiner Familie. Wenn
ich die Tür zu Hause schließe, dann ist zu Hause, zu Hause und die
Arbeit bleibt auf Arbeit. Wir leben bewusst miteinander und es gibt
Freiräume für mich und meine Frau, aber auch für meine Kinder. Ohne die
Unterstützung der Schwiegereltern könnten wir manche Dinge nicht so
entspannt angehen.“
Als vierter in unserem Podium konnten wir Jörg Zimmermann -
Geschäftsführer der Gazima in Grünhain-Beierfeld willkommen heißen. „Am
liebsten bin ich im Betrieb. Netzwerken ist so ganz gegen mein Naturell.
Ich möchte für meine Mitarbeiter da sein. Erster Ansprechpartner für
Kundenanfragen oder Probleme, aber auch für meine Mitarbeiter, die immer
sehr gern mit ihren Anliegen, aber auch Ideen zu mir kommen können. Wir
möchten erstens Dinge, die die Arbeit beeinflussen könnten fernhalten
und unsere Angestellten ihren eh schon schwierigen Aufgaben überlassen,
wir möchten aber auch gern die Ideen und Lösungsansätze gemeinsam mit
ihnen entwickeln und ausführen. Natürlich ist es da schwer, die Balance
zu halten. Mein zweites Leben findet in der Feuerwehr in Beierfeld
statt. Dort kann ich abschalten und mich komplett auf ganz andere
Anforderungen einstellen. Es klingt vielleicht verrückt, aber dort kann
ich mich besonders gut entspannen.“
Die Aufgabe als Hauptwehrleiter fordert Herrn Zimmerman natürlich viel
Kraft ab, aber er findet auch Spaß und große Verantwortung in der
Führung ganz unterschiedlichster Gesellschaftsschichten. Die Familie
kommt oft zu kurz, bildet aber ebenfalls einen Gegenpol zum
Arbeitsalltag im Betrieb.
Das Netzwerk bedankt sich ausdrücklich bei den privaten und auch intimen
Einblicken in all diese Arbeitsweisen. Es ist nicht selbstverständlich,
dass Menschen solche Details preisgeben, das gebührt höchsten Respekt.
Dr. Frederik Haarig moderierte im Anschluss eine Auswertung der
Vorträge. „Eine Formel für ein ausgeglichenes Miteinander wäre
vielleicht - Wir sitzen alle im selben Boot, lasst uns einen gemeinsamen
Weg finden.“ Die Auswertung des Podiumsgesprächs wird in einer
Handlungsempfehlung allen Gästen zugestellt.
Frau Strebe gab anschließend noch einen Einblick zum Thema Siegel
„ERZgesund“. „Unternehmen, die sich in besonderem Maße für ihre
Mitarbeiter im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagement
engagieren können sich seit dem 17. Juni für eine Zertifizierung
anmelden“. Alle Informationen sind unter www.erz-gesund zu finden.
Bei sommerlichem Buffet, einer runde Schnuppergolf und dem Austausch untereinander ging ein erfolgreicher Nachmittag und Abend zu Ende.